Frankfurter CSD-Demo und das Konstablerwache-Fest gelten in Russland als „Terror-Akt“

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AIDS-Hilfe Frankfurt verurteilt die Einstufung der LSBTIQ-Community in Russland als Terrororganisation und betont die Bedeutung des CSD

Frankfurt am Main, 8. August 2024 – Mit großer Bestürzung und Empörung hat die AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF) die Nachricht aufgenommen, dass die LSBTIQ-Community in Russland als Terrororganisation eingestuft wurde. Die AHF verurteilt die Entscheidung als „massiven Angriff auf die Menschenrechte und -würde in Russland“. Zugleich unterstreicht sie die Bedeutung der CSD-Bewegung und der Pride-Veranstaltungen in ganz Deutschland. „Solange eine CSD-Demo oder unser buntes, ausgelassenes Fest auf der Konstablerwache in anderen Ländern, insbesondere in europäischen, verboten, behindert oder als Terrorakte eingestuft werden, dürfen wir nicht aufhören, unter dem Banner des Regenbogens durch die Straßen zu ziehen und mit Stolz unsere Stimme zu erheben“, sagte Carsten Gehrig, stellv. Geschäftsführer der AHF, zum Start des mehrtägigen CSD-Events in der Frankfurter Innenstadt. „Wenn Putin und die russische Regierung in bunten, friedlichen Paraden allen Ernstes eine Art Terrorangriff sehen, verdeutlicht das, wie degeneriert und unter Verfolgungswahn leidend dieses diktatorische System ist. Die Einstufung in Russland ist nicht nur ein abscheulicher Akt der Diskriminierung, sondern auch ein beispielloser Angriff auf die Grundrechte und Freiheiten von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Wir verurteilen diese Entscheidung aufs Schärfste und stehen solidarisch, und getreu dem diesjährigen CSD-Motto ‚extrem liebevoll‘, an der Seite der russischen LSBTIQ-Bewegung.“

Die weltweiten Gaypride-Paraden und CSD-Veranstaltungen sind laut Gehrig nicht nur Feiern der Vielfalt und Liebe, sondern auch wichtige politische Statements gegen die anhaltende Diskriminierung und Verfolgung der LSBTIQ-Community: „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass kein Mensch in Frankfurt, Deutschland oder anderswo aufgrund von Sexualität oder Identität diskriminiert, verfolgt oder sogar getötet wird.“

Die AHF ruft die Bundesregierung, die internationale Gemeinschaft und alle Menschen, die an die universellen Menschenrechte glauben, dazu auf, sich gegen diese ungerechte und gefährliche Einstufung der LSBTIQ-Community in Russland zu stellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns gemeinsam gegen solche Akte der Unterdrückung wehren und für eine Welt kämpfen, in der allen Menschen gleiche Rechte zugestanden werden und sie in Freiheit und Würde leben können. „Die Rechte und die Würde jedes Einzelnen müssen geschützt werden, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität,“ fügte Gehrig hinzu. „Wir werden weiter daran arbeiten, dass diese Vision einer gerechten und freien Gesellschaft Realität wird.“

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