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Homosexualität in der Bundeswehr
CAFÉ KARUSSELL

Alte Gasse 36
60313 Frankfurt am Main
Deutschland
Auf einer der Internetseiten des Bundesministeriums für Verteidigung liest man den erstaunlichen Satz: "Die deutschen Streitkräfte bekennen sich zu Toleranz und Vielfalt. Das war nicht immer so. Offen homosexuelle Soldatinnen und Soldaten sind von der Gründung der Bundeswehr bis ins Jahr 2000 hinein systematisch diskriminiert worden. Sie galten als Sicherheitsrisiko und hatten keine Chance auf eine Karriere, wenn ihre sexuelle Orientierung bekannt wurde. Die Streitkräfte haben dieses Kapitel in ihrer Vergangenheit aufgearbeitet und betroffene Soldatinnen und Soldaten können rehabilitiert und entschädigt werden."
Die Aufarbeitung dieser Diskriminierungsgeschichte erfolgt unter anderem durch eine umfangreiche Studie mit dem Titel "Tabu und Toleranz", erstellt von Oberstleutnant Dr. Klaus Storkmann und herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Nichts kann wohl die Veränderungen für Homosexuelle in der Bundeswehr deutlicher machen. Denn die desexualisierte Form von "Kameradschaft" in "Männerbünden", wie sie lange Zeit für den Zusammenhalt von Armeen als unabdingbar galt, beruhte auf der Abwehr von manifester Homosexualität, oder wie wir heute sagen: Homophobie.
Die Schwulenbewegung glaubte sich lange Zeit dadurch aus der Affäre ziehen zu können, dass man sich pazifistisch gab und Militärdienst ablehnte. Daran änderte auch zunächst der Prozess des schwulen Aktivisten Rainer Plein aus Münster um seine Anerkennung als Oberleutnant der Reserve in den Jahren 1973 bis 1974 nichts. Erst die Zulassung von Frauen zum Wehrdienst ab 2001 und weitere Prozesse von homosexuellen Soldaten um Gleichstellung änderten die Lage langsam. Wir werfen anhand der Studie einen Blick auf diese lange Entwicklung.
Wie immer finden die Veranstaltungen des Café Karussell im Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt statt. Unser Gastgeber Peter öffnet um 14:30 Uhr das Switchboard. Die Präsentationen beginnen gegen 15 Uhr.
Café Karussell ist ein gemeinsames Projekt der AHF und des Frankfurter Verbands.
1. und 3. Dienstag im Monat
14:30 Uhr, Gastraum
Kontakt: cafekarussell@gmx.de oder einfach dazukommen.
Hygiene-Hinweis: Gäste mit geschwächtem Immunsystem können gerne eine Maske tragen. Wer an einer Atemwegsinfektion leidet, sollte lieber zuhause bleiben.
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