Stadt versucht Quadratur des Kreises auf Kosten hilfebedürftiger Menschen
Die Konsequenzen der Mittelkürzungen seitens der Stadt Frankfurt treffen hilfebedürftige Menschen im Bahnhofsviertel am meisten. Zu der sich zuspitzenden Situation äußerten sich Achim Teipelke (Geschäftsführer AHF e.V.) und Gabi Becker (Geschäftsführerin idh e.V.) nun in einem gemeinsamen Pressestatement:
"Frankfurt steht vor einem Großereignis und ist für einige Spiele Gastgeberstadt für die Fußball Europameisterschaft 2024. Angekündigt wurde ein konzentriertes und koordiniertes Vorgehen zur Verbesserung und auch zur Verschönerung des Frankfurter Bahnhofsviertels.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde mit dem "Frankfurter Weg" eine ausdifferenzierte Hilfestruktur für Obdachlose und Drogengebrauchende aufgebaut.
Ein Mehr an Angeboten sollte zu einer deutlich spür- und sichtbaren Verbesserung beitragen. Das alles kostet neben dem Engagement der zahlreichen Menschen, die in diesem Bereich professionelle Hilfe leisten - vor allem aber auch Geld, das nun scheinbar nicht mehr zur Verfügung steht.
Tatsächlich wurde für den städtischen Haushaltsplan 2024/2025 der Zuschuss für die Drogenhilfe auf Höhe der Zuwendung aus dem Jahr 2021/2022 zurückgefahren. Dies gilt im Übrigen nicht nur im Bahnhofsviertel, sondern auch für alle sozialen Organisationen in Frankfurt.
Das ist – um es vorsichtig zu formulieren - nicht nur ein völliges Ausblenden der realen Kostensteigerungen mit denen die Träger der Drogenhilfe im Bereich der Sach- und auch der Personalkosten (Stichwort Tarifverträge) konfrontiert sind, sondern eine deutliche Mittelkürzung.
Wir appellieren an die politisch verantwortlichen Parteien im Frankfurter Römer und an den Magistrat der Stadt Frankfurt, den guten Absichten und Ideen auch entsprechendes finanzielles Gewicht zu verleihen, damit nicht kurzfristige Haushaltsräson zu langfristigen Verwerfungen und Verschärfungen der Lage führt.
- Die Kürzungen sind von den Trägern und Fachkräften der Drogenhilfe NICHT gewollt, sie gefährden den Fortbestand der Hilfelandschaft.
- Es gibt keine fachlichen Gründe, Kürzungen in der professionalisierten Hilfelandschaft vorzunehmen, die sich für die Bedarfe einer der schwächsten und schwer zugänglichsten Gruppen einsetzt."
Dies ist ein Auszug aus dem Statement, der gesamte Text kann bei Downloads abgerufen werden.
Sophie Hanack
AIDS-Hilfe Frankfurt - La Strada
Mainzer Landstr. 93
60329 Frankfurt am Main
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